
„Niemand ist zu klein, um einen Unterschied zu machen!“ – Greta Thunberg
Wie ich vom Plastikexperiment meiner Familie zur Chefin der Steirischen Grünen wurde. Und was mich motiviert, mich jeden Tag für ein gutes Leben für alle einzusetzen.
„Niemand ist zu klein, um einen Unterschied zu machen!“ – Greta Thunberg
Wie ich vom Plastikexperiment meiner Familie zur Chefin der Steirischen Grünen wurde. Und was mich motiviert, mich jeden Tag für ein gutes Leben für alle einzusetzen.
Putins Überfallskrieg in der Ukraine stellt den fatalsten Völkerrechtsbruch in Europa seit dem Überfall der Nazis auf Polen und damit seit dem Beginn des Zweiten Weltkriegs dar.
Ein Jahr ist seither vergangen. Ein Jahr, in dem die Menschen in der Ukraine nicht nur für ihr Überleben als souveräner Staat kämpfen, sondern auch für Demokratie und die Wahrung völkerrechtlicher Grundsätze und menschenrechtlicher Errungenschaften in ganz Europa.
Ein Jahr, in dem der Aggressor Putin jeden einzelnen Tag die Möglichkeit gehabt hätte, den Krieg zu beenden. Indem er seine mörderischen Verbrechen einstellt, seine Truppen aus den widerrechtlich besetzen Gebieten abzieht. Indem er aufhört mit Propaganda, Hetze, Drohungen und Lügen gegen die Ukraine und „den Westen“.
Klingt naiv?
Nun ja, das würde ich gerne all jenen ins Stammbuch schreiben, die für ein Aufheben der Sanktionen, für ein Ende der Waffenlieferungen an die Ukraine sind. All jenen, die behaupten, man könne – während Putin die Ukraine niederbombt – ganz einfach so den Frieden „herbei verhandeln“ und am besten so tun, als wäre nie etwas gewesen.
Der Ukraine gegenüber ist das blanker Zynismus. Man stelle sich vor: Jemand wird auf offener Straße mit einem Messer attackiert und die Menschen rundherum, die selbst keinen Finger rühren, rufen dem Opfer zu: „Jetzt hör doch auf, Dich zu wehren. Wir wollen Frieden!“
Es gibt im Strafrecht ein Recht auf Notwehr zur Verteidigung gegen einen Angriff. Das gilt nicht nur für Personen, sondern auch für Staaten, die ihre Souveränität und Unversehrtheit verteidigen, wie es die Ukraine seit einem Jahr tun muss. Sie nimmt das Recht auf Selbstverteidigung gemäß der Charta der Vereinten Nationen in Anspruch – dieses Recht ist nicht verhandelbar! Dafür gebührt ihr alle nur erdenkliche Unterstützung. Unter anderem auch deshalb, weil sie nicht nur sich selbst, sondern auch unser demokratisches Selbstverständnis und die Friedensordnung nach dem Zweiten Weltkrieg verteidigt. Forderungen nach Verhandlungen mit einem, der dir gerade „das Messer bis auf den Anschlag in den Leib rammt“, sind alles andere als unterstützend, sondern pseudo-pazifistisch und selbstgerecht. Aktuell würde das nichts anderes bedeuten, als eine Kapitulation vor dem Aggressor – mit unvorhersehbaren Folgen für ganz Europa und die Welt.
Europa sollte aus seiner Geschichte gelernt haben: Machtversessenen, menschenverachtenden Diktatoren muss Einhalt geboten werden. Wenn es gelungen ist, Einhalt zu gebieten, kann und wird es auch Verhandlungen und echten Frieden geben!
Um den Herausforderungen unserer Zeit zu begegnen, braucht es meiner Meinung nach eine Vielzahl von unterschiedlichen Schritten. Eine wichtige Rolle kommt dabei der Kreislaufwirtschaft zu, für deren Stärkung ich mich auch politisch einsetze. Es geht darum bei Produkten auf ihre Langlebigkeit, Wiederverwertbarkeit und auch auf das Recycling zu achten, um Dinge länger im „Nutzungskreislauf“ zu halten und damit Überproduktion und auch Müll zu vermeiden. Nicht nur politisch ist das wichtig, sondern mir auch persönlich – aus meiner Aktivistinnen-Rolle heraus, aber auch als Liebhaberin von Upcycling. Grund genug für mich, einem Teil davon, dem Thema Upcycling einen Blogbeitrag zu widmen.
Als Physiotherapeutin habe ich jahrzehntelange Erfahrung damit, was Menschen brauchen, um gesund und fit zu bleiben. Und ich weiß, was ihnen am besten hilft, wenn sie doch krank oder pflegebedürftig werden. Vor allem, was das „Gesundbleiben“ anbelangt, gibt es bei uns leider sehr viel Aufholbedarf! Das Vorbeugen gegen Krankheit und Pflegebedürftigkeit wird hierzulande immer noch stiefmütterlich behandelt. Wir üben uns lieber in der „Reparaturmedizin“, anstatt in die Erhaltung unserer Gesundheit zu investieren. Deshalb haben die Menschen in Österreich im Vergleich zu Resteuropa viel weniger „gesunde Lebensjahre“. Das treibt wiederum den Pflegebedarf massiv in die Höhe.
Mein letzter Blogbeitrag ist zwar mehr als 10 Monate her – doch inhaltlich kann ich nahtlos an das damalige Thema anschließen.
Ich hab damals von unserem Urlaub in Süditalien berichtet und unter anderem folgende Passage geschrieben:
„Die Verschwendung von Ressourcen bei gleichzeitiger Zerstörung der Natur scheint buchstäblich uferlos! Ich fühlte mich in diesem Urlaub sehr oft an den Urlaub 2009 auf Istrien erinnert, als unsere damals noch kleinen Kinder mich ständig fragten, wer für den vielen Müll an den Stränden und im Meer verantwortlich ist. Meine ehrliche Antwort von damals müsste ich heute wiederholen: verantwortlich dafür ist, dass wir ein System der Verschwendung aufgebaut haben.“
Dreizehn Jahre, zwei Bücher („Plastikfreie Zone“ 2012 und „Verschwendungsfreie Zone“ 2019) und zahlreiche Krisen später hat sich die Krise, die wir immer noch „Klimakrise“ nennen, zu einer existenziellen Bedrohung für unsere Zivilisation ausgewachsen.
Der Süden Italiens ist für müllvermeidenden Menschen definitiv eine Herausforderung. Ich war heuer im Urlaub erstmals in dieser Gegend und hatte in jeder Hinsicht zutiefst beeindruckende Erlebnisse.
Die atemberaubende Schönheit der apulischen Küste, die faszinierenden Bergdörfer der Basilikata und die enorme Vielfalt und Meeresschutzgebiete der Küste Kampaniens machen mich ehrfürchtig und wecken angesichts der vielfältigen Bedrohungen all dieser Schönheit auch starke Beschützerinstinkte in mir. Spätestens südlich von Ancona beginnen nämlich vorerst die Straßenränder zunehmend zu Müllhalden zu werden, je weiter in den Süden, desto schlimmer. Und der Müll beschränkt sich naturgemäß nicht auf diese – ohnehin nicht sehr attraktiven – Orte.
Der Kontrast zwischen der einzigartigen Schönheit der Natur und der zerstörerischen und verunstaltenden Wirkung der menschlichen „Zivilisation“ ist mir noch selten so dramatisch erschienen, wie an den Stränden Süditaliens. Ein Großteil des Litterings betrifft, wie auch in Österreich Getränkeverpackungen und Verpackungen von Lebensmitteln.
Als gestern der erste Teil des aktuellen Berichts des Weltklimarates veröffentlicht wurde, hat das Motto der „Climatewalker“, die ich gerade erst am Wochenende kennengelernt habe, nochmal eine ganz andere Bedeutung bekommen:
„Geh´ ma Austria“ – das bedeutet im Sinne des Climate Walk nicht nur, einmal Österreich von West nach Ost zu durchwandern und dabei den Menschen am Weg zuzuhören, ihre Erfahrungen und Wahrnehmungen aufzunehmen, mit ihnen darüber zu reden und aktiv zu werden. „Geh´ ma Austria“ steht auch für das, was wir als Gesellschaft leisten müssen, wenn wir die größte ökologische, soziale und wirtschaftliche Herausforderung aller Zeiten bewältigen wollen. Die ursprüngliche Idee, mit dem Projekt durch ganz Europa – vom Nordkap bis nach Portugal – zu wandern, musste leider aufgrund von Corona auf 2022 verschoben werden.
Wissenschaftliche Erkenntnisse rund um die Erderhitzung und ihre Folgen für die Menschen in den politischen Diskurs zu bringen und sie als Basis für politische Entscheidungen zu verankern, war und ist entscheidend dafür, ob wir in Hinblick auf die Klimakrise noch „die Kurve kratzen“ werden.
Mit der Grünen Regierungsbeteiligung auf Bundesebene und dem entsprechenden Regierungsprogramm haben diese wissenschaftlichen Erkenntnisse nun endlich auch Eingang in das konkrete politische Handeln gefunden. In den letzten eineinhalb Jahren wurde daher trotz Pandemie mehr für den Klimaschutz erreicht als in den 30 Jahren davor.
Wenn Kanzler Kurz nun angesichts der Evaluierung eines Straßenbauprojekts in Vorarlberg (S18) ankündigt, er werde jedenfalls dafür sorgen, dass es gebaut würde, weil er ja „auf der Seite der Menschen stehe“ und die Klimakrise ohnehin „technisch lösbar“ sei, wirkt das nicht nur angesichts der dramatischen Extremwetterereignisse der letzten Wochen, als wäre er irgendwo auf die falsche Spur abgebogen: Nämlich genau dorthin, wo er seinen eigenen Aussagen zufolge ja gerade nicht hin will – in Richtung Steinzeit!
Die aktuellen Bilder von den Unwetterfolgen in Deutschland und mittlerweile auch in großen Teilen von Österreich haben etwas Apokalyptisches an sich. Szenen, die wir bisher maximal in irgendwelchen Weltuntergangsfilmen gesehen haben, spielen sich plötzlich ganz real direkt in unseren Nachbarländern ab. Alleine in Deutschland hat die Katastrophe bisher schon über 100 Menschen das Leben gekostet, über 1000 sind noch vermisst, ganze Landstriche verwüstet, Existenzen zerstört,…
Mir ist angesichts dieser menschlichen Tragödien sofort Helga Kromp – Kolb eingefallen. Die renommierte österreichische Klimawissenschaftlerin spricht schon seit Jahren im Zusammenhang mit dem Klima und seinen radikalen Veränderungen sehr oft von „Menschenschutz“ statt von Klimaschutz. Und angesichts der Bilder aus Deutschland bekommt dieser Begriff eine neue Dimension. Denn tatsächlich: dem Klima ist seine eigene „Veränderung“ reichlich egal, es hat auch keine Krise damit. Und es braucht keinen Schutz.
Die Steiermark ist Spitzenreiter im Bodenverbrauch, was bedeutet, dass hierzulande 14,1 km2 pro Jahr zugebaut werden. Das nächstgereihte Bundesland (OÖ) liegt ungefähr bei der Hälfte (7,6 km2)!
Das stellt mittlerweile angesichts der gravierenden Folgen für das Klima, den Artenschutz, die Ernährungssicherheit, die Verkehrsentwicklung, die Infrastrukturkosten und vor allem auch die Folgekosten der daraus entstehenden Schäden eine akute Gefährdung des Gemeinwohls dar.
Wildwuchs auf Kosten des Gemeinwohls
Diese Gemeinwohlgefährdung ist allerdings nicht schicksalhaft. Sie ist schlicht und einfach die unausweichliche Folge von jahrzehntelanger schwarz – roter Verschwendungspolitik im Umgang mit einem unserer wertvollsten Güter – dem Boden! Diese Politik, hat dazu geführt, dass in vielen Regionen und Orten der Steiermark Lebensqualität buchstäblich „verbaut“ wurde und aussterbende Ortskerne in trauriger Einheit mit vorgelagerten Einkaufszentren – Wüsten massive Probleme für das soziale Zusammenleben, den Klimaschutz und eine nachhaltige (Wirtschafts)Entwicklung mit sich bringen.
Seit ich im steirischen Landtag tätig bin – immerhin doch schon seit 6 Jahren – wurden all unsere konkreten Vorschläge zur Verbesserung der Situation, von ÖVP und SPÖ konsequent abgelehnt.
Wir brauchen eine Kehrtwende: „Boden verschwenden beenden!“
Ich hatte immer schon ein ambivalentes Verhältnis zum Muttertag.
Als Kind hab ich total gerne diese kleinen Geschenke für meine Mama gebastelt, Gedichte auswendig gelernt und in der Früh mit meiner Schwester auf der Wiese einen großen Blumenstrauß gepflückt. Allerdings hab ich auch damals schon ganz deutlich bemerkt, wie wenig dieser eine Tag in Hinblick auf die restlichen 364 Tagen im Jahr für meine Mutter verändert. Denn auch in meiner Familie war schon für mich als Kind damals in den 70er und 80er Jahren deutlich sichtbar wie ungleich die Verteilung von Hausarbeit, Kinderbetreuung und damit natürlich auch finanzieller Absicherung zwischen meinen Eltern war.
Das hat mein Leben und durchaus auch meine politischen Einstellungen doch sehr geprägt. Ich weiß noch, dass ich schon als kleines Mädchen beschlossen habe, dass für mich nur eine gleichberechtigte Beziehung in Frage kommt – auch wenn ich das damals sicher noch nicht so ausgedrückt habe.