Gerade bei Themen wie diesen hören wir Grüne ja oft spöttische Bemerkungen wie: gibt´s nichts Wichtigeres, habt Ihr keine anderen Sorgen?
Aber ist das schweigende Sterben der Insekten wirklich so ein „Orchideenthema“? Ist es egal, wenn´s irgendwann keine Insekten mehr gibt? Dann vielleicht keine Vögle mehr? Wenn Bienen und Schmetterlinge keine Pflanzen mehr bestäuben, weil es sie nicht mehr gibt? Wenn letztlich eine Ökokatastrophe langsam, schleichend und still über uns hinwegzieht, bis auch uns klar wird, dass es zu spät ist…?
Es stimmt, aussterbende Insekten machen wenig Lärm, sie taugen nicht für Katastrophenszenarien oder als „Angstmacher“. Sie sind quasi nicht wirklich „medientauglich“ und sie verschwinden langsam, still und unbemerkt…Wenn man sich allerdings ansieht, welche Konsequenz ihr Aussterben haben könnte, sind sie durchaus auch eine Überlebensfrage für die Menschheit… obwohl man natürlich auch das – wenn man sich das Universum als Maß nimmt – durchaus als Orchideenthema sehen könnte…
Bei diesem Thema, so wie bei vielen anderen auch: Wir wissen eigentlich alles – wir wissen, warum es Probleme gibt, warum Bienen und Schmetterlinge und viele andere Insektenarten immer mehr dezimiert werden: übermäßiger Einsatz von Pestiziden (durch Studien eindeutig belegt!) schwächen Bienen (und alle Insekten) und machen sie anfälliger für Parasiten und Krankheiten, maßloser Flächenverbrauch, Bodenversiegelung, intensiv bewirtschaftete Monokulturen, Verbauung von Flusslandschaften….lauter Dinge, die auch sonst für viel Schlechtes bewirken – fürs Klima zum Beispiel, für unsere Gesundheit, eigentlich für fast alles!!!!
Wir müssen uns in diesem Zusammenhang nur allzu oft vorwerfen lassen, dass wir ständig irgendetwas verbieten wollen – aber ich will einfach nicht tatenlos zusehen, wie Gifte, maßloses Zubetonieren, Verbauen und Versiegeln unserer Böden,….etc. zuerst den Pflanzen und Tieren und dann letztlich uns selbst die Lebensgrundlage rauben und kein Überleben mehr ermöglicht – da lass ich mir lieber vorwerfen, dass ich diesen schleichenden Selbstmord auf Raten verbieten möchte!!
Ganz konkret haben wir in diesem Zusammenhang, eine Verringerung von Pestiziden gefordert! Die zuständigen Regierungsmitglieder von SPÖ und ÖVP haben in der heutigen Landtagssitzung wieder versucht, darzustellen, dass eh alles passt, weil sie eh schon so viel tun….aber dass die bisher getroffenen Maßnahmen nicht ausreichen, sieht man an den Fakten ja ganz deutlich – nämlich daran, dass die Bienen, Schmetterlinge und sonstige Arten, weiter massenhaft sterben. Eine aktuelle Studie in einem deutschen NATURSCHUTZGEBIET hat gerade erst ergeben, dass heute dort 76% weniger Insekten als 1989 gefunden wurden – und ein Zoolge des österreichischen Umweltbundesamts hat gerade erst festgestellt, dass diese Ergebnisse durchaus auf Österreich übertragbar sind.
Ich kann abschließend nur sagen – ich denke, die Verantwortlichen von SPÖ und ÖVP wüssten genau, was zu tun wäre. Es wird ja zur Zeit so gerne über den Schutz unserer Heimat geredet – also reden wir auch in diesem Zusammenhang mal darüber: ja, sie gehört geschützt – und gewisse, schädliche, zerstörende und letztlich tödliche Faktoren müssen aus diesem Grund einfach verboten werden – aber eben DAMIT etwas Neues und Besseres endlich MEHR Platz hat! Alles andere ist fahrlässig, nicht nur den Insekten, sondern vor allem auch uns selbst gegenüber!
Für uns bedeutet das, dass wir schon demnächst wieder einen neuen Anlauf machen werden, wenigstens die wichtigsten nächsten Schritte in dieser Sache, so schnell wie möglich zur Umsetzung zu bringen.
Hat dies auf HeckenWicke rebloggt.
Es sind 67 (!) Schutzgebiete, daher relativ repräsentativ: http://journals.plos.org/plosone/article?id=10.1371/journal.pone.0185809