Jeder Tag zählt – jede Stimme zählt – jede(r) von Euch zählt!

Heute hat sich der erweiterte Bundesvorstand der Grünen einstimmig für Koalitionsverhandlungen mit der ÖVP ausgesprochen. Für mich bedeutet das einen nächsten Schritt zur Stärkung von genau jenem konstruktiven und auch optimistischen Zugang, den es brauchen wird, um der größten Herausforderung unserer Zeit – der Klimakrise – mit aller Kraft entgegen zu treten. Der Ausgang ist natürlich offen, aber die einstimmig ausgesprochene Bereitschaft, zu verhandeln, zeugt jedenfalls von großer Ernsthaftigkeit.

Und das ist auch bitter notwendig – denn mittlerweile zählt jeder Tag. Und es vergeht auch kein Tag, an dem nicht WissenschaftlerInnen aus aller Welt die Folgen des Nicht Handelns aufzeigen. Erst gestern sprach eine Gruppe von 11 000 Wissenschaftlern von „unsäglichem menschlichen Leid, das der Menschheit droht, wenn es nicht gelingt, die Klimakrise einzudämmen“.

https://kurier.at/chronik/welt/klimakrise-forscher-wollen-unsaegliches-menschliches-leid-noch-verhindern/400666079

Heute in zwei Wochen werden wir wissen, wie die Landtagswahl in der Steiermark ausgegangen ist. Und bis dahin werde ich mit meinem großartigen Team jeden Tag um jede Stimme für den Klimaschutz und eine gute Zukunft für unsere Kinder kämpfen. Denn auch in der Steiermark kann unglaublich viel umgesetzt werden – und zwar sofort! Wir haben dazu 41 ganz konkrete Forderungen in unserem Klimarettungspaket gebündelt. Denn wir wollen endlich Zukunft machen, und zwar eine gute Zukunft! Und nicht in der fossilen Vergangenheit hängen bleiben, bis es zu spät ist.

Weiterlesen →

Politik ist auch von Menschen gemacht

In seinem Wochenendinterview behauptet Landesrat Lang, seines Zeichens für Umwelt, Klimaschutz und Verkehr zuständig nun also, dass man nicht „einfach sagen kann, die Politik ist schuld.“ Obwohl das ja fast die harmloseste Aussage dieses Interviews ist, kann man auch sie nicht einfach so stehen lassen. Denn die Politik ist schließlich auch von Menschen gemacht und zwar von denen, die bisher in Regierungen für Entscheidungen verantwortlich waren.

Nein, Gesetze, und Verordnungen sind nicht rein zufällig so, wie sie sind. Sie sind auch nicht vom Himmel gefallen oder gar Gott gegeben. Sie sind von handfesten Menschen gemacht und beschlossen – und warum bitte sollten gerade diese Menschen, die schließlich durch Wahlergebnisse Verantwortung übernommen haben, nun auf einmal nicht verantwortlich für ihre Entscheidungen sein? Jetzt, wo s brenzlig wird? Es ist kein Zufall, dass wir in Österreich zum Beispiel kein flächendeckendes Mehrweg und Pfandsystem haben und dadurch abgesehen vom Plastikmüll selbst auch noch Unmengen an unnötigen CO2 Emissionen anfallen, es ist kein Zufall, dass eine Jahreskarte für die Benutzung des öffentlichen Verkehrs in der ganzen Steiermark noch immer teilweise über 2000 € kostet, es ist kein Zufall, dass immer noch Einkaufszentren außerhalb von Ortskernen genehmigt werden, obwohl wir schon zu denjenigen gehören, die die höchsten pro Kopf Verkaufsflächen in Europa haben und es ist auch kein Zufall, dass wir Europameister im Zubetonieren von Böden sind. Und es fahren auch nicht (wie Lang im Interview behauptet) „einfach so immer mehr Autos durch die Gegend, sondern das ist einerseits schon die Folge dieses verantwortungslosen Umgangs mit unserem Boden, andererseits gibt es in vielen Regionen einfach nach wie vor zu wenige Alternativen oder sie sind zu teuer! Es ist auch kein Zufall, dass wir in der Steiermark nur 6 Millionen für die Entwicklung von Radinfrastruktur zur Verfügung haben, während alleine die niederländische Stadt Utrecht rund 17 Millionen pro Jahr in den Radverkehr investiert und durch den entstehenden Mehrwert in vielen Bereichen auch noch richtig viel Geld spart.  Nein, das alles sind keine Zufälle. Das alles sind die Folgen von Entscheidungen „der Politik“, also genau der Menschen, die sich freiwillig! dazu entschieden haben, politische Verantwortung zu übernehmen – und dazu darf man einen Umwelt – und Verkehrslandesrat wohl zählen.

Und damit es nicht heißt, ich würde nur jammern und hätte keine Lösungsvorschläge oder würde nichts fordern, hier nur ein paar wenige, die wir in den letzten 4 Jahren eingebracht haben (die allesamt in der jetzigen Legislaturperiode von der bestehenden SPÖVP Koalition abgelehnt wurden):

  • Einführung eines steiermarkweiten 365€ Ticktes für den öffentlichen Verkehr
  • Raumplanungsnovelle nach Klimaschutzkriterien ausrichten
  • Einführung eines steiermarkweiten Mehrwegpfandbechers
  • Aufforderung an die Bundesregierung auf Einführung eines flächendeckenden Getränkeflaschenpfandsystem und verpflichtender Mehrwegquoten
  • Überprüfung aller Gesetze, Verordnungen und Förderungen auf Klimarelevanz
  • Kein Aus – und Neubau weiterer Einkaufszentren in der Steiermark
  • Maßnahmen gegen Lebensmittelverschwendung
  • Abfallvermeidung bei Veranstaltungen
  • Keine neuen Ölheizungen mehr

Insgesamt waren es fast 150 Anträge im Umwelt – und Klimaschutzbereich! Allesamt ganz konkrete Vorschläge, wie Politik ihre Verantwortung wahrnehmen und damit die Rahmenbedingungen für eine klimafreundliche Wirtschaft und eine gute Zukunft für unsere Kinder gestalten könnte– denn dafür wäre sie halt ´primär zuständig. Zumindest meiner Meinung nach!

Klimaschutzfloskeln

Letzteren möchte ich hier kurz und zugegebenermaßen absichtlich aus dem Zusammenhang gerissen zitieren. Im heutigen „Offen gesagt“ Kommentar meint der Chefredakteur der Kleinen Zeitung unter anderem:

“…Selbst in einer liberalen Rechtsordnung lässt sich das Selbstbestimmungsrecht des Einzelnen nicht absolut setzen. Es ist hochzuhalten, aber der sympathische freie Wille endet dort, wo er die Rechte und die Freiheiten der anderen fahrlässig kappt, etwa: die Unversehrtheit. Diese Balance zwischen dem Selbst und dem bonum commune, dem Wohl aller, ermöglicht das, was man ein zivilisiertes, rücksichtsvolles Zusammenleben nennt. Die Alternative ist der Wilde Westen der Selbstsucht!…“

Hubert Patterer wollte eigentlich nur seine Meinung zur aktuellen Impfpflichtdebatte kundtun. Er wollte mit diesen Worten nichts über den Klimawandel und den Raubbau an Natur und Ressourcen aussagen, seine tödlichen Folgen in vielen Teilen der Welt, die Folgen für unsere Nachkommen, für das „Gemeinwohl“ und die Kosten für die Allgemeinheit auch jetzt schon hier in der Steiermark. Er wollte wahrscheinlich auch keine Anspielung darauf machen, dass die „Selbstsucht“, wenn es um Verkehr, Konsum, Verschwendung,.. geht, global gesehen wohl schon Millionen Menschenleben gekostet hat oder wie viele Menschen auch hierzulande schon Opfer von Klimawandelbedingten Wetterextremen geworden sind….und doch hat er es aus meiner Sicht – wohl unbeabsichtigt, aber sehr treffend – getan!

Weiterlesen →

Die Umweltaktivistin und der Filmemacher

Selten war ich so stolz auf Marlene wie heute morgen als sie mir den Link zum Interview gemeinsam mit Werner Boote geschickt hat, das sie kürzlich für Okto TV gemacht hat. https://www.okto.tv/de/oktothek/episode/21549

Unzählige Male wurde ich im Zuge unseres Experiments in den letzten 9 Jahren gefragt, „wie es denn den Kindern gehe“…und immer schwang der unterschwellige verdacht mit, dass unsere Kinder unter dem „Verzichtsexperiment“ ihrer Eltern doch wohl schon ein wenig leiden würden.

Sowohl wir als auch die Kinder haben über die Jahre immer wieder erklärt, dass es prinzipiell einfach Spaß macht, manchmal auch Ausnahmen gibt, uns nichts wirklich abgeht und es einfach gut ist, Dinge zu tun, von denen man überzeugt ist,….

Weiterlesen →

Von Nebelgranaten und plastikfreien Adventkalendern

In den letzten Tagen ist es bei mir rund gegangen: Am Freitag im Antenne Steiermark Studio und heute Nachmittag live bei Steiermark heute – dazwischen einige Zeitungsinterviews.

Eigentlich wollte ich ein paar neue Blogbeiträge auf www.keinheimfuerplastik.at dazu schreiben. Doch beim Durchsehen meiner Beiträge seit 2009 habe ich bemerkt, dass ich zum Thema „Plastiksackerl“ tatsächlich schon so ziemlich alles geschrieben habe, was es dazu zu sagen gib. Daher werde ich den aktuellen Anlass für einen „Plastikfreien Adventkalender“ nutzen! Morgen starte ich mit einer Geschichte über meine Tochter Marlene, die im Jahr 2012 an den damaligen Umweltminister Berlakovic einen Brief zum Thema Plastiksackerlverbot geschrieben hat….

Ich habe mich jedenfalls einerseits gefreut, andererseits auch wirklich sehr lachen müssen, als mir in den letzten Tagen einige FreundInnen und Bekannte, aber auch Menschen, die seit Jahren meinen Blog www.keinheimfuerplastik.at lesen, gratuliert haben!

Weiterlesen →