„Geh´ ma Austria!“

Als gestern der erste Teil des aktuellen Berichts des Weltklimarates veröffentlicht wurde, hat das Motto der „Climatewalker“, die ich gerade erst am Wochenende kennengelernt habe, nochmal eine ganz andere Bedeutung bekommen:

„Geh´ ma Austria“ – das bedeutet im Sinne des Climate Walk nicht nur, einmal Österreich von West nach Ost zu durchwandern und dabei den Menschen am Weg zuzuhören, ihre Erfahrungen und Wahrnehmungen aufzunehmen, mit ihnen darüber zu reden und aktiv zu werden. „Geh´ ma Austria“ steht auch für das, was wir als Gesellschaft leisten müssen, wenn wir die größte ökologische, soziale und wirtschaftliche Herausforderung aller Zeiten bewältigen wollen. Die ursprüngliche Idee, mit dem Projekt durch ganz Europa – vom Nordkap bis nach Portugal – zu wandern, musste leider aufgrund von Corona auf 2022 verschoben werden.

Die Botschaft des Klimarates lautet vereinfacht: Wenn wir so weitermachen wie bisher (also weiterhin so viele Emissionen ausstoßen), werden wir bereits 2030, also in nur 9! Jahren eine Erderhitzung von 1,5 C° erreichen. Und zwar mit zunehmend verheerenden Folgen für uns Menschen, deren Vorboten wir schon jetzt laufend vor Augen geführt bekommen. Mit Folgen, die unser Zusammenleben, unseren Wohlstand und letztlich unser Überleben massiv gefährden werden. Das stellen 234 Wissenschaftler*innen einhellig fest. Für Österreich stellt der Bericht übrigens fest, dass seit Beginn der Industrialisierung die Temperaturen im Schnitt schon um rund 2 Grad gestiegen sind. Wenn wir keine Kehrtwende schaffen, wird die Erhitzung bis zum Jahr 2100 bei mindestens fünf Grad liegen!

Das einzig Gute am aktuellen Bericht: Er hält auch klar und deutlich fest, dass es uns noch immer gelingen kann, die schlimmsten Folgen der Klimaerhitzung abzufangen und eine Wende hin zu einer lebenswerten Zukunft einzuleiten.

Wir können es

Die Begegnung mit den wunderbaren Menschen von Climate Walk, mildert zumindest bei mir persönlich ein wenig die Wucht der dramatischen Erkenntnisse der Wissenschaft.

Denn die Wissenschaft sagt uns auch, dass wir das Pariser Klimaziel noch erreichen können, wenn wir sehr schnell alle Treibhausgase reduzieren und bis 2050 auf netto Null kommen. Was es dazu braucht ist mutige Politik der reichen und privilegierten Länder, zu denen Österreich nun mal eindeutig gehört. Eine Politik des Vorangehens, die aufzeigt, dass der notwendige ökologische, soziale und wirtschaftliche Wandel möglich ist. Ja, dass es genau dieser Wandel ist, der unseren Wohlstand in Zukunft sichern kann.

Aber da die Politik nun mal ein kommunizierendes Gefäß ist, braucht es für den notwendigen Wandel und vor allem für die entscheidende Geschwindigkeit sehr wohl auch jede und jeden Einzelnen. Und in der Summe der Einzelnen eben eine aktive, aufgeklärte und selbstbewusste Zivilgesellschaft. Es ist kein „entweder – oder“ wie es so gerne in medialer Schwarz – Weiß Malerei dargestellt wird. Es ist ein sowohl als auch und noch viel mehr!

Wir handeln JETZT – dort wo wir es können!

Es braucht uns alle. Wir müssen jetzt handeln!

Die Politik über alle Ebenen und Fraktionen hinweg. Fridays for future genauso wie die VÖEST, die Steiermark genauso wie jede Familie, jedes Dorf, jede Stadt. Österreich genauso wie China. Landwirtschaft und Konsument*innen, die Großen und die Kleinen,….jeder Beitrag zählt. Niemand ist zu klein, um einen Unterschied zu machen, sagt Greta Thunberg. Aber es ist auch niemand zu groß. Wir müssen uns nur auf das fokussieren, was in UNSEREM Einflussbereich liegt.

Danke, an Climate Walk für Euer zutiefst berührendes Engagement. Danke, dass Ihr handelt!

Danke, an die vielen, die ich in den Jahren meiner politischen Tätigkeit schon kennenlernen durfte, die genau das tun! Mut machen, aktiv werden, Zuversicht geben und zeigen, dass wir es können!

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