Für mich ist ganz klar: Um die Erderhitzung und ihre dramatischen Folgen einzudämmen, ist der Schutz unseres Bodens das wirksamste Mittel, das die Landespolitik in der Hand hat – oder besser gesagt hätte! Denn leider wird in der Steiermark immer noch viel zu wenig gegen das Zubetonieren getan.
Noch immer werden in der Steiermark täglich durchschnittlich fünf Fußballfelder und damit unsere Lebensgrundlage verbaut. Es reicht. Wir brauchen intakte Böden. Wir brauchen gesunde Böden für unsere Ernährungssicherheit, als Hochwasserschutz, als CO2-Speicher, für eine intakte Wasserversorgung und vieles mehr. In diesem Blogartikel möchte ich näher darauf eingehen, was unser Boden alles kann, und was politisch passieren muss.
Was unser Boden alles kann
Wir vergessen vielleicht manchmal, wo unsere Lebensmittel tatsächlich herkommen, da wir es so gewöhnt sind, in den Supermarkt oder zum Bauernmarkt um’s Eck zu gehen, aber: Wenn wir in der Steiermark zu wenige gesunde und fruchtbare Böden haben, können diese Lebensmittel nicht mehr wachsen, um uns zu versorgen. Gesunde Böden sind daher für unsere Ernährungssicherheit unverzichtbar und sichern im wahrsten Sinne des Wortes unser Leben. Während es rund zweitausend Jahre dauert, bis sich zehn Zentimeter fruchtbarer Boden (Humus) gebildet haben, kann dieser durch Bebauung und die dafür verbundene Versiegelung in kürzester Zeit zerstört werden.
Unversiegelter, durchlässiger Boden hingegen kann Regenwasser aufnehmen und schützt uns so vor Überschwemmungen. Er verhindert, dass bei heftigen Regenfällen (die auch in der Steiermark zunehmen) große Wassermengen auf einmal in Flüssen und Bächen gelangen und diese über die Ufer treten. Dazu ist entscheidend, dass der Boden nicht verdichtet wird, denn ein verdichteter Boden ist deutlich weniger durchlässig. Verdichtung entsteht zum Beispiel durch zu schweres landwirtschaftliches Gerät oder in ihrer stärksten Form durch das Asphaltieren für Parkplätze, beim Bau von Einkaufszentren auf die grüne Wiese oder bei (oft brachliegende) Industriegebäude.
Was braucht es für den Bodenschutz in der Steiermark?
- Was es braucht, ist ein viel strengeres Raumordnungsgesetz: Wo Grünland verbaut und damit Boden versiegelt wird, muss jedes Mal neues Grünland gesichert werden. Wir fordern daher, dass neues Bauland nur in Verbindung mit der Sicherung von Grünraum genehmigt wird. Hier muss die steirische Landesregierung aktiv werden.
- Nachhaltige Stadt- und Landentwicklung: Es muss leistbarer Wohnraum in Ortskernen geschaffen und damit der Zersiedelung und der immer weiter fortschreitenden Verbauung von Grünflächen an den Ortsrändern entgegengewirkt werden. Hier sind wirksame Maßnahmen erforderlich.
- Wir brauchen Daten über Leerstände: Die Landesregierung verweigert uns Informationen über Leerstände, brachliegende Gebäude und Industrieflächen in der Steiermark. Diesbezügliche Zahlen würden wahrscheinlich eine Handlungsaufforderung aufzeigen, vor welcher sich die Landesregierung derzeit drückt.
Laut unserer Verfassung sind für Raumordnung ausschließlich die Bundesländer und Gemeinden zuständig. Bodenschutz ist der wesentliche Hebel, den Bürgermeister:innen und Länder in der Hand hätten, um Klimaschutz umzusetzen.
Österreichweite Allianz für Bodenschutz
Unser grüner Vizekanzler Werner Kogler hat deshalb alle Landeshauptleute zu einer „Allianz für den Bodenschutz“ aufgerufen. Ziel ist es, dem ungebremsten Zubetonieren unserer Heimat jetzt einen Riegel vorzuschieben. Schützen wir die Wiesen, Wälder und die Äcker, auf denen auch morgen noch das Essen für unsere Kinder wachsen soll. Die Allianz umfasst drei zentrale Eckpfeiler, die wir auch in der Steiermark einfordern. Mehr dazu unter: https://gruene.at/boden-retten/
Forderungen an die steirische Landesregierung
Mein Team und ich fordern die steirische Landesregierung auf, endlich die notwendigen Schritte für den Bodenschutz zu setzen. Was wir im Detail fordern, können Sie hier nachlesen. Wenn wir dem Bodenschutz in der Steiermark keine Priorität einräumen, verbauen wir uns im wahrsten Sinne des Wortes unsere Zukunft. Das dürfen wir nicht zulassen und dafür werde ich mich auch weiterhin mit aller Kraft einsetzen.