Inhaltsstoffe von so genannten Lebensmitteln sind ja schon normalerweise ein schwieriges Kapitel. Die endlose Palette von Konservierungsmitteln, Farbstoffen und sonstigen Zusatzstoffen, die sich offiziell vornehmlich in verarbeiteten Lebensmitteln befinden dürfen, kann einen durchaus schon das Fürchten lehren. Diese Woche haben mich allerdings 2 spezielle Highlights beschäftigt: Plastik im Schokoriegel und Glyphosat (Pflanzenvernichtungsmittel) im Bier. Mal was anderes!
Im ersten Fall wurde zwar sehr ausführlich beschrieben, wie die Rückrufaktion von „Mars“ funktioniert und der transparente Umgang damit, das „Vertrauen stärkt“. Mein Vertrauen würde es allerdings weitaus mehr stärken, wenn es auch Transparenz darüber gäbe, wie es überhaupt sein kann, dass Plastikteile in Schokoriegeln landen und wie man genau das in Zukunft verhindern möchte. Darüber erfährt man im Artikel nichts. Zusätzlich sind nur noch ein paar andere Fallbeispiele spezieller Zusatzstoffe beschrieben, z.B.: Mineralöl in Schokolade, Metallteilchen in Erdbeerjoghurt,…
Beschwichtigung auch beim Bier: obwohl der Glyphosatwert bis zu 300-fach über dem gesetzlichen Grenzwert für Trinkwasser liegt, „natürlich“ absolut kein gesundheitliches Risiko….sagt das Institut für Risikobewertung und natürlich die Bier – und Unkrautvernichtungsmittelerzeugerindustrie! Wieviel Plastik, Glyphosat, Erdöl, Metallteilchen, Mikroplastik, Bisphenol-A, Weichmacher,…und so weiter und so fort, wir allerdings in Summe heutzutage mit Lebensmitteln zu uns nehmen und welchen Gesamtschaden nicht nur der zweifelhafte „Genuss“ dieser Stoffe, sondern vor allem auch die Produktion dieser Art von „Lebensmitteln“ verursacht, hat meines Wissens noch niemand ausgerechnet – das dürfte wohl auch relativ schwierig sein.
Mein persönlicher Weg mit den teils hochbedenklichen Bestandteilen von Plastikverpackungen umzugehen, hat vor 6 Jahren damit begonnen, dass ich (und wir als Familie) begonnen haben, Plastikverpackungen bei Lebensmitteln einfach komplett zu verweigern. Langsam wird’s allerdings schwierig: wenn selbst schon in Honig und Mineralwasser Mikroplastik nachweisbar ist und Unkrautvernichtungsmittel offenbar bereits als unvermeidbarer Fixbestandteil von Bier gelten, scheint es relativ aussichtslos, unerwünschten „Spurenelementen“ heutzutage überhaupt noch auskommen zu können. Die damalige EU-Kommissarin Margot Wallström hat es am Ende des Films „Plastic Planet“ so nett ausgedrückt: „Solange wir nicht bewiesen haben, dass es schädlich ist, verwenden sie es weiter!“
Aufgabe der Politik wäre es allerdings genau hier, den Spieß umzudrehen und im Sinne dessen, was man „Vorsorgeprinzip“ nennt, dafür zu sorgen, dass unsere Lebensräume (und damit in unsere Nahrung) nicht durch die skrupellose Verwendung von „potentiell gefährlichen“ Mitteln möglicherweise für Generationen verseucht werden.
Im steirischen Landtag wurde allerdings erst kürzlich ein neuerlicher Vorstoß von uns, in Richtung eines Verbots von Glyphosat abgelehnt. Beschwichtigen, Verharmlosen, so tun, als würde man „die Landwirtschaft“ verteidigen und warten, bis „die EU“ etwas entscheidet. Ausreden und Ohnmachtserklärungen statt Verantwortung für eine nachhaltigere Entwicklung und den Erhalt unserer Lebensgrundlagen! Es braucht also wieder einmal dringend die „Zivilgesellschaft“, die durch Information, Protest und aktive Verweigerung ein klares Zeichen gegen diese Art von Antizukunftspolitik setzt. Denn ohne den entsprechenden Druck auf die politischen VerantwortungsträgerInnen wird am Ende wohl nicht mehr „die Landwirtschaft“ sondern die chemische Industrie unseren Speiseplan bestimmen!
Hallo Sandra!
Es gibt einen ganz einfachen Weg, all diese Dinge zu vermeiden. Man kauft nur noch unverarbeitete Lebensmittel in Bioqualität und kocht und backt selbst. Ich finde, das ist eine gute Lösung 🙂
lg
Maria
Du sagst es, liebe Maria!! Meine Strategie ist das eh schon seit Langem, außer bei Bier, das ich aber zum Glück eh nicht so gerne mag – ist eher Peters Problem…;-) So hab ich auch den letzten Satz mit der Verweigerung gemeint…..allerdings ist die Verseuchung von Böden durch zum Beispiel Glyphosat eben ein so großes Problem, dass es hier auch dringendst politische Entscheidungen braucht!!!
Ich finde das auch erschreckend! Zwar trinke ich kein Bier und diesen ganzen Süßkram kaufe ich auch nicht. Aber man weiß einfach nicht genau wo was drin ist. Als würde der komplette Globus verseucht werden. Vielleicht auch mit Absicht, damit die Ärzte und Apotheken noch was an uns armen kranken Dingern verdienen. Da hilft wirklich nur noch auf eine einsame Insel ziehen und von Kokosnüssen ernähren. Aber wenn das dann auch wieder ALLE machen.. Oweia.
Komplexes Thema jedenfalls!
Liebe Grüße, Julia.