Retten, was zu retten ist!

20161016_194404_resized„Der grüne Auftrag“ auf der Titelseite und „Retten, was an Umwelt noch da ist“ auf Seite 2 der Samstagsausgabe der Kleinen Zeitung! Analysen zu Klimaschutz, Alternativenergie,..usw. und dazu schon unter der Woche eine Titelseite zum Thema „Plastik im Biomüll“, die sinkende Trennmoral im angeblichen Musterland der Mülltrennung, entsprechende Folgekosten und die in diesem Zusammenhang mehr als zweifelhafte Verwendung von „Bioplastik“. Und heute dann auch noch ein Artikel mit dem Titel „Hunger und Fettsucht: die neue Normalität?“

Die Diagnosen sind   – wenig überraschend – eindeutig: Wir können so nicht weitertun – zumindest nicht, wenn wir wollen, dass auch in 20, 30 Jahren in nennenswerten Teilen der Welt noch etwas übrig ist, was diesen Planeten lebenswert (oder sollte man besser überlebens-möglich sagen?) macht. Und schon gar nicht, wenn wir wollen, dass diese Lebensmöglichkeiten nicht nur einer immer kleiner werdenden Weltelite zur Verfügung stehen, während ein immer größer werdender Teil der Menschheit, (ver)hungert, im wahrsten Sinne des Wortes untergeht oder auf andere Weise gewaltsam umkommt.

Dass diese Diagnose allerdings längst auf allen Ebenen eine eindeutige und klare Behandlung bräuchte, dass immer mehr vom Selben, Wachstum um jeden Preis ohne Berücksichtigung von Nachhaltigkeit und Kostenwahrheit, von sozialen und ökologischen Konsequenzen, die „Rettung dessen, was an Umwelt noch da ist“ unmöglich machen, kommt leider nicht ganz so deutlich zum Ausdruck!

Wir brauchen endlich eine völlig andere Herangehensweise an „Wirtschaften“ und neue Zugänge zu dem, was wir „Wohlstand“ nennen. Wir brauchen tatsächlich einen „Grünen Auftrag“, in dem klar ist, dass Wirtschaft, die die Zerstörung unserer Lebensgrundlagen bewirkt, niemals Wohlstand sichern kann!

Diverse Kommentare zu CETA (selbe Zeitung, selbe Woche) sprechen allerdings eine ganz andere Sprache. Sobald es um Handel geht, scheint es offenbar schon ein riesiger Erfolg zu sein, wenn das Senken von Umwelt –und Sozialstandards zumindest nicht ganz automatisch eintritt, sondern erst erstritten werden muss. Oder wenn sich aufgrund von „Markt – und Preislogik“ letztlich eben doch die Waren durchsetzen, die den größeren Schaden anrichten und alle, die da preislich nicht mithalten können, mit ihren nachhaltigen Produkten eben Pech gehabt haben…..schuld sind dann die „KonsumentInnen“ – deren „Macht“ allerdings schon jetzt sehr stark vom Geldbörserl abhängt und damit wie wir wissen mehr als ungleich verteilt ist…

Heutzutage unter all den bekannten Umständen Freihandelsabkommen abzuschließen, ohne die Absicherung bzw. Angleichung von Umwelt – und Sozialstandards auf einem Niveau zu gewährleisten, das zur Behandlung der oben erwähnten „Diagnose“ geeignet ist, ist meiner Meinung nach schlicht und einfach fahrlässig! Und wird jedenfalls nicht helfen, „zu retten, was an Umwelt noch da ist!“ – da nutzen alle Beschwichtigungsversuche wenig! Wir brauchen endlich Abkommen für eine „fairen, nachhaltigen Handel“ der auch unseren Kindern noch Wohlstand ermöglicht – auch wenn das vielleicht bedeutet, dass wir nach und nach unseren Überfluss reduzieren müssen.

Ein Gedanke zu „Retten, was zu retten ist!“

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