Anlässlich des heutigen Titelbildes der Kleinen Zeitung noch ein paar Gedankenblitze von meiner Seite zum Thema „Gesundschrumpfen“:
Die – angeblich ja erst am 14.11. bevorstehende – Veröffentlichung der Pläne von Landesrat Drexler, werden hier quasi nicht nur schon „vorveröffentlicht“ sondern gleichzeitig auch schon mal vorbeugend vorabhochgelobt. Die Schrumpfung soll also nun das Rezept für die Krankheiten des Gesundheitssystems sein und soll insgesamt bis 2035 umgesetzt werden (das sind also immerhin noch fast 20 Jahre!!!).
Nun ja, ich bin ja prinzipiell durchaus für gesunde Größen und das richtige Maß der Dinge auf allen Ebenen zu haben. Was mich aber heute ein bisserl irritiert hat, ist dass hier gerade in einem der essentiellsten Bereiche des menschlichen (Zusammen)Lebens begeistert von Gesundschrumpfen die Rede ist, während ich in meinen Gesundheitsgesprächsrunden, die ich mittlerweile in fast allen Regionen der Steiermark geführt habe, laufend mit Berichten von Ärztnnen, SozialarbeiterInnen, TherapeitInnen, Pflegefachkräften, …usw. konfrontiert bin, die mir schildern, welcher Mangel an ärztlichen und therapeutischen Angeboten, Vernetzungsmöglichkeiten,…usw. in ihrer Region besteht und wie gleichzeitig überbordende, bürokratische Erfordernisse immer schlimmer werden. Für die Bevölkerung heißt das logischerweise, dass die Versorgung teilweise als sehr mangelhaft und speziell für Menschen, die sich nicht jede Leistung auch „privat kaufen“ können, auch als sozial sehr ungerecht empfunden wird.
Was man da wie genau „gesundschrumpfen“ will erschließt sich mir nach wie vor nicht, denn auch für die angeblich 100 geplanten Zentren, wird man ÄrztInnen und alle Arten von Gesundheitsberufen brauchen, die ja jetzt schon vielerorts fehlen…aber dazu ein andermal mehr…
Während ich mir also die angebliche „Gesundschrumpfung“ der steirischen Gesundheitsversorgung eher rätselhaft bleibt, sind mir spontan eine paar andere Bereiche eingefallen, die in letzter Zeit Gegenstand der Berichterstattung waren und die bei mir das lebhafte Bedürfnis wecken, genau HIER mit dem „Gesundschrumpfen“ zu beginnen:
Shoppingscenterüberfluss in all seinen Ausprägungen (inklusive aktueller Anlassgesetzgebung, während sich kleine Betriebe damit herumschlagen müssen, dass man ihnen z.B. Holzschneidebretter verbieten will…), Energie – und Ressourcenverschwendung und dafür ständig wieder im „öffentlichen Interesse“ unbedingt notwendige Kraftwerksbauten, Einsatz jeglicher Art von Umweltgiften, die unsere Tier – und Pflanzenwelt langsam aber sicher ausrotten, Wirtschaftswachstum, das auf Kosten unserer Lebensgrundlagen und unseres sozialen Zusammenhalts geht..…uvm.
Ist es Zufall, dass in diesen Zusammenhängen noch nie von Gesundschrumpfen die Rede war? Wäre es am Ende im Sinne der Prävention eine der besten „Entlastungen“ für unser Gesundheitssystem, wenn man viele dieser Bereiche gesundschrumpfen würde?
Kann es sein, dass die Wahrnehmung dafür, wo es „gesund“ ist, dass etwas schrumpft, ein wenig selektiv ist…?
Hallo Sandra!
Ich habe gelesen das du zu diesem Thema am 7.11. in Bruck an der Mur bist, konnte aber sonst nichts Näheres dazu finden. Ist das richtig, wenn ja wann und wo?
LG Christian