Am Freitag ist wieder Klimastreik. Weltweit gehen Menschen auf die Straße und fordern mehr und mutigere Maßnahmen zum Schutz unseres Klimas. Wobei ich diesen Begriff gar nicht mehr so gerne mag, denn Maßnahmen zur Eindämmung der menschengemachten Erderhitzung sind eigentlich Maßnahmen zum Schutz von uns Menschen und anderen Lebewesen. Dem Klima ist es nämlich herzlich egal, ob es sich erwärmt oder nicht. In diesem Blogbeitrag möchte ich darstellen, warum ich an solchen Klimastreiks teilnehme.
Es ist wichtig seine Stimme zu erheben
Wer mich kennt, weiß: Im Herzen bin ich Aktivistin. In die Politik bin ich gekommen, weil ich bei mir zu Hause dem Plastik den Kampf angesagt habe und damit auf öffentliches Interesse gestoßen bin. Das hat mich motiviert mehr zu tun und politisch aktiv zu werden. Als Klubobfrau der Grünen Steiermark kann ich jetzt durch mein Handeln auch politische Entscheidungen beeinflussen. Aber beim Klimaschutz geht mir alles viel zu langsam. Auf Bundesebene sind mit Grüner Regierungsbeteiligung viele wichtige Maßnahmen und Gesetze gelungen, auf die wir seit Jahrzehnten warten. Viele weitere wichtige Schritte werden aber von anderen Parteien – leider auch vom Koalitionspartner – gebremst. In der Steiermark bleibt die Landesregierung entscheidende Maßnahmen schuldig, die für eine sichere Zukunft für uns alle notwendig sind. Beim Klimastreik gehe ich – gemeinsam mit vielen jungen Steirer:innen – auf die Straße, um zu zeigen, dass es MEHR braucht!
Jetzt umso mehr: Klimaschutz versus A9-Ausbau
In den letzten Wochen hat die steirische Landesregierung massiv den Bau einer dritten Spur der A9 gefordert. Die Debatte ist wieder voll entbrannt. Meiner Meinung nach ein total falscher Ansatz. Nicht der Ausbau der A9 wird das Verkehrsproblem lösen, sondern leistbarer öffentlicher Verkehr mit sinnvollen Taktungen wird wirklich dazu beitragen, dass nicht mehr täglich dutzende Steirer:innen in die Arbeit stauen müssen. Der Ausbau der A9 ist sinnbildlich für das Zubetonieren und Asphaltieren von Grünraum. Dabei würden wir diesen so dringend brauchen, um Abkühlung und Schutz vor Wetterextremen wie Starkregen zu schaffen. Auf eine dritte Spur für die A9 zu pochen, während wir wissen, dass es Klimaschutz und Entsiegelung braucht, ist meiner Meinung nach einfach altmodisches, rückschrittliches Denken. Und vor allem: Je mehr wir jetzt noch in die falsche Infrastruktur investieren, desto mehr CO2-Emissionen produzieren wir in Zukunft. Die Investitionen müssen in den öffentlichen Verkehr und in die sogenannte aktive Mobilität, insbesondere in den Radverkehr, fließen. Hier wurde jahrzehntelang gezögert und blockiert – damit muss jetzt Schluss sein! Auch hier braucht es mehr Stimmen gegen eine Politik von vorgestern und für eine zukunftsorientierte Perspektive.
Unterstützung der Menschen, die sich engagieren
Viele meiner Grünen Kolleg:innen und ich nehmen an Klimastreiks teil, um all die vielen Privatpersonen zu unterstützen, die sich engagieren und ihre Stimme erheben. Ich habe wirklich großen Respekt vor allen, die sich die Zeit nehmen, hier ein Zeichen zu setzen und die diesen Klimastreik organisieren, allen voran FridaysforFuture. Ich unterstütze dieses Engagement sehr gerne mit meiner Teilnahme und hoffe, dass viele es mir gleichtun. Denn aus meiner Zeit als Aktivistin weiß ich: Oft reicht der Funke einer Idee, ein kurzer Moment des „Ich verändere etwas“, um manchmal große Veränderungen für sich selbst, aber auch für andere auszulösen.
In diesem Sinne freu ich mich sehr, euch am Freitag zu sehen!
Mehr Informationen zu Streikorten und Routen unter: Klimastreik-FridaysforFuture