In meiner gestrigen Videobotschaft zur aktuellen Coronakirse habe ich bereits festgestellt, dass sich viele Probleme, die wir davor schon hatten, im Moment deutlich zuspitzen. Das gilt auch für Tierqual durch unsägliche Tiertransporte quer durch Europa bis nach Afrika und Asien. Der Zustand ist schon in „Normalzeiten“ untragbar. Georg hat es gestern so beschrieben:
„Millionen von Tieren werden jedes Jahr quer durch Europa transportiert – über 70% der Tiertransporte gehen sogar über die Grenzen der EU hinaus. Die Tiere werden in überfüllte LKWs gepfercht und tagelang unter furchtbaren Bedingungen quer durch Europa, nach Afrika oder in den Nahen Osten transportiert.“
In der jetzigen Lage bedeutet das für die Tiere in den Transportern, dass sie oftmals auch noch stunden – oder tagelang an geschlossenen bzw. stark kontrollierten Grenzübergängen unter grauenvollen Bedingungen auf engstem Raum dahinsiechen müssen. Die Perversität von Lebendtiertransporten, gegen die wir auf allen politischen Ebenen seit vielen Jahren kämpfen, erreicht somit durch die aktuelle Krise ebenfalls gerade einen Höhepunkt. Doch gerade jetzt besteht darin – so traurig das ist – auch eine gewisse Chance. Ich habe das in den vergangenen Tagen immer wieder als die Chance auf eine Art kollektives Lernen aus der Krise bezeichnet.
Wir sehen jetzt auf einmal auf drastische und sicher nicht wünschenswerte Weise, dass vieles, was wir bis jetzt für selbstverständlich und unverrückbar gehalten haben, plötzlich ins Wanken gerät oder sich in kürzester Zeit völlig verändert hat.
Diese Erkenntnis können wir jetzt und künftig für Zustände nutzen, die wir auch nach der Bewältigung der Krise nicht mehr so haben wollen wie vorher. Wir können sozusagen ein neues „Normal“ gestalten. Und wir können und müssen jetzt damit beginnen. Die Tiertransporte sind nur ein Beispiel dafür. Und es hätte neben dem Ende dieser unerträglichen Tierqual noch viele andere positive Auswirkungen auch CO2 Bilanz, Reduktion von Verkehrsaufkommen, heimische Produkton,…usw.
Mein Kollege und Tierschutzsprecher LTAbg. Georg Schwarzl hat sich diese Woche gemeinsam mit vielen anderen für eine Aktion gegen Tierqual stark gemacht, der ich mich anschließen möchte.
Auch unter Menschen, dies sehr gerne Fleisch oder tierische Produkte essen, kenne ich niemanden, der sagen würde: „Ja, wir brauchen Fleisch (oder Milch) von Tieren, die zuvor auf tierquälerische art und Weise quer durch Europa gekarrt wurden!“ Wer will das also noch? Wer kann das noch rechtfertigen, was da vor unseren Augen passiert?
Wenn ihr zu denjenigen gehört, denen da keine vernünftige Antwort einfällt und das Tierschutzvolksbegehren noch nicht unterschrieben habt, dann tut es jetzt. Beteiligt Euch an der Schilderaktion auf Facebook und Instagram, esst weniger tierische Produkte und wenn in besserer (Bio) Qualität, diskutiert mit Eurer Familie und Freunden über das Thema (nicht belehrend, sondern einfach fragend), oder macht, was immer Euch sonst noch einfällt, um die Situation zu verbessern….
Und wer tatsächlich mit dem Thema Tiertransporte wenig anfangen kann (obwohl es mit so vielen anderen Problemen und Widrigkeiten zusammenhängt), kann sich in unzähligen anderen Betätigungsfeldern austoben. Es gibt zurzeit definitiv mehr als genug zu tun – ein Beispiel habe auch in meiner gestrigen Videobotschaft genannt. Also: Gehen wir es gemeinsam an!
Tierschutzvolksbegehren unterschreiben 📝 #unserbegehren #tierschutz